HIV verhindern. Aids und Tuberkulose beenden. Hepatitis C eliminieren.
Stigmatisierung und Diskriminierung bekämpfen.
Das Fast Track City Netzwerk Berlin (FTCN-Berlin) ist ein Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Organisationen, Einrichtungen, Institutionen und Einzelpersonen, die sich in der strukturellen Prävention von HIV, Aids, Tuberkulose, Hepatitis C und anderer Public Health-relevanter sexuell übertragbarer Infektionen und der damit verbundenen Stigmatisierung und Diskriminierung engagieren.
Wir orientieren uns an der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung von 1986 und dem Lebensweisen-Konzept der Weltgesundheitsorganisation WHO, das ihr zugrunde liegt, sowie an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDG 3) und an der Arbeit der internationalen Fast Track Cities Initiative, einem Städte-Netzwerk, dem Berlin als erste deutsche Stadt im Jahr 2016 beigetreten ist. Die internationale Fast Track Cities Initiative hat das Ziel, Aids in den Metropolen bis zum Jahr 2030 zu beenden.
Wir wollen individuelle Gesundheitskompetenzen stärken und gesellschaftliche Verhältnisse beeinflussen. Dabei wollen wir Communities beteiligen und empowern sowie die Präventionsebenen von Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention miteinander verschränken. Gesundheit soll lebensweltnah gefördert werden. Die strukturelle Prävention nimmt das Verhalten Einzelner ebenso in den Blick wie die Verhältnisse, in denen sie leben. Denn was ein Mensch für die eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer tun kann, tun will und schließlich tatsächlich umsetzt, hängt von individuellen Faktoren ab, sowie wesentlich vom eigenen Umfeld und den gesellschaftlichen Strukturen. Diskriminierung und Ausgrenzung und/oder Kriminalisierung behindern bzw. verhindern gesundheitsförderliches Verhalten. Deshalb setzen wir dort an, wo die strukturellen und sozialen Verhältnisse Menschen daran hindern, ihre Rechte – auch das Recht auf Gesundheit – wahrzunehmen.
Zweck des Berliner Netzwerks ist der gegenseitige Austausch von Informationen und Erfahrungen, die Entwicklung von Strategien für eine optimale Zusammenarbeit und eine aktive Mitgestaltung gesundheitspolitischer Entscheidungen.
Die Zusammenarbeit der Mitglieder im FTCN-Berlin erfolgt gleichberechtigt, auf Augenhöhe, wertschätzend und im gegenseitigen Respekt. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und getragen.
Die Vision des FTCN-Berlin ist es, Berlin zu einer Stadt ohne Aids, Hepatitis C und Tuberkulose zu machen. Unser Engagement schließt auch Antworten auf andere Public Health-relevante sexuell übertragbare Infektionen ein. HIV-bezogenes Stigma und Diskriminierung von Menschen mit HIV und Hepatitis C werden wir beenden.
Gesundheit und Wohlbefinden sind Grundrechte aller Menschen. Dies gilt ganz besonders auch für Menschen ohne Versicherungsschutz und/oder ohne gesicherten Aufenthalt. Wir sind überzeugt, dass diese Ziele nur durch einen gleichberechtigten Zugang aller Menschen zu gesundheitlicher Versorgung auf der Basis struktureller Prävention erreicht werden können.
Wir sind entschlossen, durch unser gemeinsames Handeln und durch unsere Zusammenarbeit, die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Menschen zu fördern und auf der Grundlage von Public Health einen gesellschaftlichen Effekt zu erreichen. Das Wohlbefinden und die eigene Entscheidung des Individuums stehen im Vordergrund.
Wir begreifen die Arbeit bezüglich Anti-Diskriminierung und Entstigmatisierung als laufende und anhaltende gesamtgesellschaftliche Prozesse. Sowohl Sprache, als auch Konzepte und Tools für eine sozial gerechte Gesellschaft entwickeln sich stetig weiter. Das FTCN-Berlin ist Teil dieses Lernprozesses.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit: Wir arbeiten im Netzwerk zusammen mit den Berliner Senatsverwaltungen und den Bezirksämtern, den Communities, den wissenschaftlichen und anderen Expert:innen, den Netzwerken von Ärzt:innen und anderen wichtigen Akteur:innen, z.B. Selbsthilfe, Institutionen, Einrichtungen, Vereine, Verbände und Fachgesellschaften.
Lebensweltakzeptanz: Wir setzen uns dafür ein, dass allen Menschen Zugang zu einer zielgerichteten, bedarfsgerechten und ausreichenden Prävention sowie gesundheitlichen und psychosozialen Versorgung zur Verfügung steht – unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität, ihrem Aufenthalts- und Versichertenstatus oder von anderen Merkmalen.
Wir richten uns an den Lebenswelten von Einzelnen und Gruppen aus und engagieren uns für eine Versorgung, die den Bedürfnissen der jeweiligen Communities entspricht.
Wirkung: Wir richten unsere Arbeit an den Grundsätzen der Wirkungsorientierung aus.
Das FTCN-Berlin….
….. setzt sich dafür ein, dass in Berlin der Zugang zu Prävention, Tests, Behandlung und Betreuung weiter verbessert wird;
….. organisiert Facharbeitsgruppen, Netzwerktreffen und die regelmäßige Fachkonferenz, den Fast Track City Summit;
….. gibt politische Impulse, insbesondere gesundheits- und sozialpolitische, und gestaltet Entscheidungsprozesse aktiv mit;
….. setzt sich für die Verstetigung eines Fachaustausches zwischen dem FTCN-Berlin und den fachlich zuständigen politisch Handelnden ein;
….. entwickelt einen Masterplan, der zur Umsetzung der Ziele des FTCN-Berlin geeignet ist.
Hier wird am 24.+25. September 2021 die Veranstaltung live für Sie aus dem Roten Rathaus gestreamt.
Eine Registrierung ist zwingend erforderlich.